Was ist das wichtigste beim Börsenhandel?

Wir alle haben mal mit dem Handel von Wertpapieren, Aktien und Derivaten angefangen. Wir alle machen so unsere Erfahrungen, mal gute, mal weniger gute.
Bei den guten Erfahrungen gehen wir von unserem Geschick aus, die richtigen Papiere eingekauft zu haben. Bei den weniger guten Erfahrungen ärgern wir uns
Geld verloren zu haben. Welche sind nun die wertvolleren Erfahrungen?

Erfolgsmodell :
Bei den Erfolgen gehen wir ohne eine Analyse des Erfolgs davon aus, dass wir einfach den richtigen Riecher, das Gespür oder Zeitpunkt erwischt haben.
Wir hinterfragen nicht und klopfen uns auf die Schulter, freuen uns über die Rendite und entrichten mehr oder weniger gern unsere Steuern dafür.
Die lernkurve wird hierbei wenig bis gar nicht gefördert, sondern, eher die Risikobereitschaft. Meist haben wir den nächsten Erfolg schon vor Augen und sind
Kaufbereit.

Verlustmodell :
Hier schieben wir gern alle Schuld von uns, machen Management und jeden in dem Unternehmen verantwortlich für das, was mit unserem investierten Geld
passiert ist. Wir meinen das Shortseller und Banken uns die Kurssteigerungen geraubt haben, das es an der schlechten oder nicht vorhandenen Kommunikation
mit den Investoren oder Anlegern liegt und lassen in etlichen Foren unseren Frust raus. Eine Analyse findet meist nicht statt. Darin liegt der größte Fehler der
Anleger! Hier ist die steilste Lernkurve zu erreichen, denn, die Muster des Verlusts sind keine Neuheit oder einmalig, sie wiederholen sich.
Eine Analyse von Verlusten - maximiert die Erfolgskurve - und verhindert zukünftige Verluste.

Das Beispiel - wie man als Anleger sein Geld verbrennen kann - und - das der Spruch recht behält ; "Wirf kein gutes Geld - schlechtem Geld nach!"

Das Angebot :
Ein Unternehmen preist seine Technologie und seine Innovationen an. Dazu werden Partner mit eingängigen Namen benannt, wie in diesem Fall Siemens und Jenbacher.
Der Markt scheint vorhanden zu sein, wenn auch nicht im nächsten Monat oder Jahr. Da man früh einsteigt, was man ja gerne als Vorteil sieht, rechnet man mit
Kapitalerhöhungen und Verwässerungen. Alles berücksichtigt, auch das es eventuell noch Jahre dauern kann, bis man die Rendite einfährt. Gott sei dank gehöre ich nicht
zu jenen Anlegern, die bei Aktien oder Unternehmen wie diesem hier, bei jedem Kursrückgang dies als Gelegenheit sehen, ihren Einkaufskurs zu senken und somit, wie
in diesem Fall, die Verluste ausweiten.
Zu Anfangs warb man mit drei Großprojekten in England ( Southport - Deeside - Billingham ), wie sich herausstellt sind das nur Blendgranaten gewesen, denen man
im laufe der Jahre nun lediglich ein paar 3D-Modelle hinzugefügt hat. Alle drei gelten auch heute noch als in der Entwicklung oder Entstehung, was ich ehrlich gesagt,
für einen schlechten Witz halte. Solche Projekte erfordern eine Solide Finanzierung, vor allem Großinvestoren, die es zu keinem Zeitpunkt gegeben hat.

Was sind nun die Muster die man kennen und die Lehren die man daraus ziehen sollte?
Zu aller erst, ist dieser Fall wieder ein Beispiel dafür das man Bilanzen lesen und verstehen sollte. Hier für braucht man kein Studium, sondern, nur ein wenig Verstand.
Das wichtigste für ein Startup ist es, schnellst möglich einen Investor zu finden und nicht einfach an die Börse zu gehen ohne das genügend Kapital für die ersten Jahre zur
Verfügung steht. Findet man bei so einem Unternehmen keinen Großinvestor, kann die Schlussfolgerung für einen Anleger nur heißen;
"Finger weg oder abwarten bis dieser Großinvestor auf der Bühne erscheint!"

Der größte Investor in diesem Fall, brachte 396.000€ ein, was ein Witz ist angesichts der Großprojekte die man geplant hatte, die mindestens mehrere hundert Millionen verschlingen würden.

Die Graphen bezüglich Aktienanzahl - im Umlauf befindlicher Aktien - der Freie Cashflow - das Gesamtkapital - und der Materielle Buchwert, zeigen sehr schön auf
wie so eine schleichende Pleite vor sich geht. Lassen wir dabei die ersten beiden Kapitalerhöhungen in Form von neuen Aktien außen vor, denn, mit diesen hatte ich gerechnet.
Außerdem erhöhten die ersten beiden Kapitalerhöhungen den materiellen Wert des Unternehmens, man hat also was für sein Geld bekommen. Zu diesem Zeitpunkt wäre ein
Großinvestor nötig gewesen, der nun den echten Start des Unternehmens und dessen Entwicklung finanziert. Doch dieser Investor wurde nie gefunden oder nie gesucht?

Das einzige was nun noch stieg, war die Kompensation für den CEO. Stieg der Kurs mal an, wurde dies genutzt um neue Aktien auf den Markt zu werfen und sich frisches
Kapital zu verschaffen, was den Kurs natürlich immer wieder in die Knie zwang. Verfolgt einfach mal die vertikalen Linien! Das eingenommene Kapital reichte nie aus, um einen
weiteren Schritt zu finanzieren oder mal eine Kapitalerhöhungspause zu erreichen, sondern, deckte lediglich immer wieder die Löcher ab, die immer größer wurden durch die
Kapitalerhöhungen auf Basis von neuen Aktien. Zuletzt 2.5 Milliarden neue Aktien für die Löcher in 2022. Zwischenzeitlich fing man sogar an Werte ( Grundstücke etc. ) zu verkaufen,
so das der materielle Wert des Unternehmens anfing zu fallen.

Die Träume wurden kleiner und man verfing sich in kleinteiligen Beteiligungen, der Wiederinbetriebnahme alter Anlagen die die Möglichkeiten aufzeigen sollten. Die zuletzt angepriesene Anlage
in Italien, die schon oder bald in Betrieb sein soll, hat eine Kapazität von 1 MW. Dies würde eine Einnahme von 560.000 € pro Jahr darstellen ( bei einem aktuellen Stromerzeugerpreis von 0.07 € pro kWh ).
Diese kleinteiligen Anlagen haben aber einen Haken! Je kleiner die Anlage wird, desto höher steigen die Kosten pro zu erzeugender kWh. Bei Mittleren bis Großprojekten liegen die
Investitionskosten bei 2.500 € pro kWh. Bei kleineren Anlagen steigen die Kosten auf 4.000 € pro kWh. Die CEO Kompensation allein würde davon schon 419.000 € verschlingen ( Total Kompensation 2022 ).

Mit jeder dieser Kleinanlagen schießen aber auch die Kosten in die Höhe, auch das ist in den Bilanzen zu finden. Der Umsatz wächst über die Jahre, jedoch Galoppieren die Kosten dem voraus
und liegen aktuell fast doppelt so hoch wie der Umsatz ( Umsatz in 2022 = 6.8 Millionen // Betriebskosten 11.9 Millionen ). Dies eröffnet das nächste Loch und eine erneute Kapitalerhöhung steht wohl
an, was nichts anderes bedeutet als das die Firma Pleite ist. Die Einkommen des CEO - CFO - COO - CTO und der beiden Unabhängigen Direktoren ( das sind sogar zu wenige ) verschlingen also pro
Jahr über 1.5 Millionen €, ergo müssten 4 Kleinanlagen rund um die Uhr laufen nur um deren Gehälter und Boni zu erwirtschaften ohne dabei Kosten zu verursachen.

Die Kommunikation :
Es gibt ja Anleger die ein Unternehmen mit einem Tweet vergleichen und immer wieder News fordern. Am besten gleich die Livecam für jeden Verantwortlichen?
EQtec ließ jede kleine Nachricht verbreiten, verkauft wurden sie alle als großer Fortschritt. Auch dies waren wieder nur Blendgranaten die auch ich nicht weiter hinterfragt habe.
Was mit großer Wahrscheinlichkeit daran lag, das ich wirklich wenig in das Unternehmen investiert hatte und meine anderen Investments das weit aus Überkompensierten.
Es zeigt jedoch, das Nachrichten nichts sind, im vergleich zu einer Bilanz. Ein Nachricht kann man schön reden oder lesen wie man es gerne möchte, die Bilanz, das ist reine
Wahrheit, sofern keiner einen Bilanzbetrug begeht. Jedenfalls ist sie weitaus wichtiger als jede Nachricht, die sich im laufe der Zeit auch gern mal als Fakenews herausstellt.


Wer nun glaubt das man dabei einfach nur Pech hatte oder auf das falsche Pferd sein Geld setzte, der sollte sich mal im Markt dieser Pennystocks umsehen, wo diese Muster zu finden sind.
Hier mal einige Beispiele :
Nr. 1 Powerhouse Energy Group
Nr. 2 BevCanna oder auch Akanda
Nr. 3 Morella Corporation
es lassen sich mit Filtern etliche solcher Unternehmen finden.

Fazit :
Bei jedem Investment recherchieren, Bilanzen ansehen, nach Möglichkeit die Verantwortlichen durchleuchten ( Vita ) und vor allem darauf achten, wie die Gewichtung zwischen
Institutionellen, Eignern und öffentlichen Anlegern ist. Gibt es keine Institutionellen Anleger, sollten sich einem die Nackenhaare aufstellen und das Papier allerhöchstens auf die Watchlist
nehmen. Kaufen die Eigner keine Aktien ihre Unternehmens, selbst bei niedrigsten Kursen nicht, obwohl das Gehalt üppig ist, sollte einen das auch eine Warnung sein.
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