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Gerüchte setzten der Aktie der Deutschen Telekom schwer zu, doch die Reaktion an den Börsen erscheint dezent übertrieben

Die Deutsche Telekom konnte am Freitag von der eigentlich guten Stimmung an den Märkten nicht profitieren. Stattdessen ging es für das bisher ansehnlich performende Papier im hohen Tempo Richtung Süden. Auslöser dafür waren Gerüchte rund um ein mögliches Mobilfunkangebot von Amazon.

Darüber berichtete zuerst die Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Deren Informationen zufolge bastelt Amazon AMZN schon seit einer Weile an einem Mobilfunkangebot für Prime-Kunden und soll dazu mit diversen Providern in Verhandlung stehen. Auch mit der Deutschen Telekom DTE soll es Gespräche gegeben haben. Die Börsianer befürchten, dass damit ein mächtiger neuer Konkurrent entstehen könnte.

Dass sowohl Amazon als auch die Telekom das Ganze schnell dementiert haben, half dabei nicht viel weiter. Die Telekom-Aktie stürzte vor dem Wochenende um 9,06 Prozent in die Tiefe und landete bei nur noch 19,14 Euro. Das ist schon fast ein neuer Tiefststand im laufenden Jahr und mühsam errungene Zugewinne der letzten Monate lösen sich damit schlagartig in Luft auf.

Deutsche Telekom: Chance oder Anfang vom Ende?

Wie das Ganze aus Anlegersicht zu interpretieren ist, darüber gehen die Ansichten freilich auseinander. Optimisten sehen eine recht einmalige Gelegenheit für einen Einstieg, denn fundamental hat sich bei der Deutschen Telekom erst einmal nichts verändert. Das bedeutet allerdings auch, dass der Telekommunikationskonzern nach wie vor auf ein eher schwaches Wachstum auf dem Heimatmarkt blickt und hohe Kurse vor allem aufgrund der Erfolge der US-Tochter T-Mobile ermöglicht wurden.

Skeptiker könnten da auch schon das Ende des Aufwärtstrends gekommen sehen. Eine Korrektur war hier wohl ohnehin überfällig und die jüngsten Gerüchte dürften da für manch einen eine willkommene Gelegenheit gewesen sein, um Gewinne mitzunehmen. Charttechnisch bleibt ein durchwachsener Eindruck und es fehlt ein wenig an frischen Impulsen, welche eine schnelle Erholung in Aussicht stellen würden.

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06.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler