Rohstoffe (Goldpreis): Der Goldpreis kann nur verhalten von der neuen FED Geldpolitik profitieren. Marktteilnehmer wollen eventuell mehr Bestätigung dafür, dass auch die langfristigen Renditen unten bleiben.

FED ENTTÄUSCHT NICHT ABER ÜBERZEUGT AUCH WENIG

Wie im Falle der Silberpreis-Analyse bereits erläutert, auch für den Goldpreis dürfte die FED Geldpolitik wichtig werden. Die FED hat in dieser Woche größtenteils nicht enttäuscht. FED Präsident Jerome Powell kündigte eine Anpassung des Inflationsziels auf einen Durchschnittswert von 2 % an, was so viel bedeutet, dass man eine moderat überschießende Inflation im Fall der Fälle zulassen wird. Dies impliziert generell eine, im Vergleich zu den Vorjahren, schwächere Basis für den US Dollarkurs sowie mögliche niedrigere Realzinsen. Doch der US Dollar reagierte auf diese News am Donnerstag zunächst mit Stabilität. Der Goldpreis dementsprechend mit Schwäche.

Grund dafür liegt womöglich zum einen in dem Zusatz „moderates Überschießen“ der Inflation sowie in der Tatsache, dass die Maßnahme vordergründig die kurzfristige FOMC-Zinspolitik berücksichtigt. Was am langfristigen Ende des Renditekurve passiert, bleibt den Inflationserwartungen sowie dem QE-Programm vorbehalten. Doch gerade Inflationserwartungen sorgen dafür, dass Renditen für langlaufende Anleihen ansteigen können, wie wir das aktuell beobachten. Es ist wahrscheinlich, dass es sich dabei um einen kurzfristigen Effekt handelt und das die FED hier nachjustieren wird, eventuell sogar schon im Rahmen des kommenden Meetings im September.

Das ist womöglich auch der Grund, warum der US Dollar am Freitag doch wieder die Richtung abwärts genommen hat. Die sogenannte Yield Curve Control, die darauf abzielt die langfristigen Renditen auf einem bestimmten Level zu halten, wurde zwar gestern nicht erwähnt, doch Analysten halten diese Option für sehr wahrscheinlich (EUR/USD: US Dollarkurs stabil nach Powell Rede). Zu beachten ist, dass in der kommenden Woche einige FED Mitglieder zu Wort kommen und weitere Hinweise zu den geplanten Maßnahmen geben könnten.

GOLDPREIS KÖNNTE AUS KONSOLIDIERUNG AUSBRECHEN

Der Goldpreis bewegt sich allerdings wenig dynamisch am Freitag, auch wenn er von der US Dollar Schwäche durchaus profitieren kann. Das macht deutlich, dass die aktuell stabilen Renditen für langfristige US Anleihen ein Problem darstellen und teilweise der Grund für die begonnene Korrektur waren. Dies bestätigt auch die leichte Outperformance von Silber zu Gold in den letzten Tagen. Ein starker Einbruch unter die 92 Punkte Zone im US Dollar Index, ohne nennenswerte Erholungen, dürfte dem Goldpreis am Ende dennoch gut in die Karten spielen (US Dollar Prognose: Pause im Trend?).

Bewegt sich der US Dollar nur gemächlich weiter abwärts, könnte der Goldpreis zunächst Schwierigkeiten bekommen, die letzten Hochs zu erreichen sofern die FED gegen die steigenden Renditen nichts unternimmt. Charttechnisch betrachtet, arbeitet der Preis für das gelbe Edelmetall gerade an einem Ausbruch aus der Konsolidierung in Form der Dreicks-Formation. Ein Überschreiten der 1,980 USD je Feinunze Kurszone könnte eine Ausbruchsbestätigung signalisieren.

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