Goldpreis: Der Goldpreis bleibt am Mittwoch weiterhin belastet. Der Markt will nun Signale von der FED sehen. Ein zu steiler Anstieg in den Renditen dürfte auch Aktien belasten.
REALRENDITEN STEIGEN WIEDER
Der Goldpreis setzt heute seinen Abwärtstrend fort und notiert weiterhin unterhalb von 1.800 USD. Die steigenden, nominalen Renditen am langen Ende der Kurve, lassen auch die Realrenditen abheben. Dass die Nominal-Renditen steigen, ist ein Zeichen dafür, dass es Erwartungen an eine schnellere Konjunkturerholung gibt.
Industrierohstoffe werden weiterhin als kurzfristiger Inflationstrade gesucht. Die Outperformance gegenüber Gold ist deutlich zu erkennen. Selbst der Silberpreis ist nicht so stark eingebrochen. Hier unterscheiden wir bewusst zwischen Inflationshedge und -Trade. Der Goldpreis zeigt uns bereits seit dem letzten Jahr, dass es wahrscheinlich keine krisenbedinge Hyperinflation geben wird, also auch wenig zu hedgen gibt.
ALLE AUGEN AUF DIE FED
Die Notenbanken und die Fiskalseite haben mit ihren Maßnahmen wahrscheinlich übers Ziel hinausgeschossen. Eine vergleichbare Entwicklung, wie in 2009-2013, sollte eventuell nicht erwartet werden, bzw. ist bereits gelaufen und zwar innerhalb eines viel kürzeren Zeitraumes. Der Fokus ist aktuell auf der FED.
Der Markt erwartet offensichtlich ein Signal in Richtung dovishere Geldpolitik, insbesondere was die langfristigen Zinsen angeht. Das aber viel weniger bezogen auf den Goldpreis, sondern die Aktienmärkte. Ein zu steiler Anstieg der Renditen würde zu einem Repricing der aktuellen Bewertungen führen. Wir glauben die FED wird es schaffen, den Anstieg zu bremsen.
Womöglich bekommt FED Präsident Jerome Powell in der kommenden Woche eine Chance dazu, wenn er seinen Bericht dem Kongress vorlegt. Das FOMC Protokoll von heute Abend dürfte in dieser Hinsicht eventuell wenig Neues bringen, was auf der anderen Seite jedoch eher belastend ist, da der Trend in den Renditen sich bereits in Gang gesetzt hat.