In diesen Tagen geht mal wieder einiges drunter und drüber.
Auch der Bankensektor bleibt davor nicht verschont.

Normalerweise zeigen die Bankaktien eine sehr hohe Korrelation zu den kurzfristigen Anleiherenditen, weil die Rendite die Marge in Kreditgeschäft beeinflusst.
Seitdem die EU für Russland den SWIFT-Ausschluss durchgesetzt hat, gilt diese Korrelation nicht mehr und der Kurs der Deutschen Bank bewegt sich eher wie der Kurs des Rubels, weil der Markt Ausfallrisiken russischer Kredite befürchtet.
Das erstaunliche daran: Der Kurs der Deutschen Bank sank seit Beschluss der SWIFT-Sanktionen gegen Russland um ca. 20%, was ca. 5 Mrd. Euro Marktkapitalisierung entspricht.
Um Schadensbegrenzung bemüht, bezifferte die Deutsche Bank nun das Kreditvolumen in Russland auf 1,4 Mrd. Euro.
Den 1,4 Mrd. Euro als maximales Ausfallrisiko stehen also 5 Mrd. Marktkapitalisierung gegenüber, die bereits durch die Schornstein verraucht sind.
Übertreibt der Markt hier?

Gut möglich.
Gut möglich ist aber auch, dass der Markt dem offiziell bezifferten Ausfallrisiko keinen Meter über den Weg traut. Der Kursabschlag um den Faktor 3 ist ein Statement des Marktes und sollte angesichts einer immer wahrscheinlicher werdenden Staatspleite Russlands zur Vorsicht mahnen. Chance XL, aber Risiko aus meiner Sicht XXL. Denn wenn es tatsächlich zu einer Staatspleite Russlands kommt, dann möchte ich nicht auf rationale und vernunftgabte Börse verlassen.
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